In der Thurgauerzeitung vom Samstag 15.6.2013 wurde die Antwort des Regierungsrates auf meine Einfache Anfrage „Pensionskasse Thurgau – mehr Transparenz“ thematisiert. Nachfolgend der Artikel von Martin Knoepfel.

Gegen neue Kantonsgelder

Die Pensionskasse Thurgau müsse den Zins für die Guthaben der Versicherten nicht senken. Davon ist der Regierungsrat überzeugt. Kantonsrat Ueli Fisch findet, dass man das Risikomanagement früher hätte ausbauen müssen.

MARTIN KNOEPFEL

FRAUENFELD. Er sei teilweise zufrieden, sagt Kantonsrat Ueli Fisch (GLP, Ottoberg). Einige Fragen seien geklärt. Einige Antworten könne er in die Kommissionsarbeit für die Änderung der Pensionskassenverordnung einfliessen lassen. Positiv sei, dass die Antwort rascher gekommen sei als nötig.

Fragen zu tiefer Performance

Gestern wurde die Antwort auf seine Einfache Anfrage zur Pensionskasse Thurgau (PKTG) veröffentlicht. Fisch hatte unter anderem gefragt, was passiert, wenn der technische Zinssatz von 3 auf 2 bis 2,5 Prozent gesenkt wird. Pensionskassenexperten schliessen nicht aus, dass das gegen Ende des Jahrzehnts nötig sein wird.

Der technische Zinssatz sagt, wie hoch die Guthaben der Versicherten verzinst werden. Der Regierungsrat schreibt, die PKTG könne jetzt noch mit einem technischen Zinssatz von 3 Prozent rechnen. Man habe die Aufsichtsbehörde konsultiert. Fisch sagt, die PKTG brauche rund 130 Mio. Franken Kapital, um die Senkung des technischen Zinssatzes um 0,5 Prozent zu kompensieren. Der Kanton dürfe wegen der PKTG nie mehr zur Kasse gebeten werden, fordert er.

Im dritten Viertel von 71 Kassen

Weiter erkundigte sich Fisch, warum die Anlageperformance der PKTG seit 2006 so schlecht war. Zudem möchte er wissen, wie teuer die Verwaltung ist. Die Performance der PKTG sei 2008 wegen des hohen Aktienanteils und 2011 wegen des Kurssturzes beim Euro tief gewesen, schreibt der Regierungsrat. Verglichen mit 71 Pensionskassen habe die PKTG von 2002 bis 2012 bei den erzielten Renditen einen Platz im dritten, also vorletzten Viertel belegt.

2011 habe die Pensionskassenkommission Regeln zur Absicherung der Risiken festgelegt, heisst es weiter. Fisch fragt, ob die PKTG ihr Risikomanagement nicht schon früher hätte verbessern sollen. Der Kurssturz von 2008 sei aber nicht vorhersehbar gewesen.

Die Verwaltung der PKTG koste 105 Franken pro Versichertem, gegenüber 236 Franken bei allen Pensionskassen. Hier sieht der Regierungsrat kein weiteres Sparpotenzial. Ferner bestätigt der Regierungsrat, dass die PKTG Retrozessionen für Vermögensverwaltungsaufträge zurückfordert.

Welche Anträge Fisch nach dieser Antwort stellen wird, wollte er nicht sagen. Er findet aber, dass die Anfrage nicht nötig gewesen wäre, wenn der Regierungsrat sich in der Botschaft zur PKTG-Verordnung klarer geäussert hätte.