Am Mittwoch 21.11.2012 wurde im Grossrat Thurgau die Motion von Vico Zahnd und Hermann Lei „Massvolle TKB-Löhne“ diskutiert. Der Rat lehnte diese Motion im Anschluss an die Diskussion relativ klar ab.
Worum ging es in der Motion?
Die Motionäre möchten das TKB-Gesetz ändern und festschreiben, dass ein TKB Geschäftsleitungsmitglied nicht mehr verdienen darf, als maximal das doppelte Gehalt eines Regierungsrates – also heute rund 540’000 maximal.
Wieso habe ich diese Motion abgelehnt:
Als Fraktionssprecher der CVP/glp-Fraktion durfte ich die in der Fraktion sehr knappe Mehrheit der Motionsgegner vertreten. Nachfolgend eine Zusammenfassung meines Votums im Grossrat:
- Die Löhne von Mitarbeitern von Staatsbetrieben gehören nicht im Gesetz geregelt. Im TKB-Gesetz wird diese Aufgabe dem Bankrat delegiert, so wie es in jedem anderen Unternehmen auch Sache des Verwaltungsrates ist, die Löhne der Geschäftsleitung festzulegen. Es kann nicht sein, dass alle Aktionäre über die Löhne der GL diskutieren. Bei der TKB würde das dann so aussehen, dass der Grossrat dies definieren müsste – da wären endlose Debatten ohne Ergebnis programmiert.
- Aber ich habe den Bankrat dazu aufgerufen, das Vergütungsmodell entsprechend zu überarbeiten und auf langfristige und nachhaltige Ziele anzupassen. Der CEO der TKB muss nicht gut 800’000 im Jahr verdienen. Der Thurgau muss die absurden Spiele der Bankenwelt nicht mitmachen. Ich bin sicher, dass sich gute Manager finden lassen, die für eine halbe Million Franken im Jahr die TKB erfolgreich führen können und wollen. Das Argument des Bankrates, dass man auf dem Markt für tiefere Löhne nicht die richtigen Leute für den Job findet, kann ich nicht gelten lassen.
- Die TKB verschreibt sich in ihrer Eigentümer-Strategie dazu, ethisch zu handeln. Also soll der Bankrat dies nun befolgen und für den Thurgau ein Zeichen setzen. Ansonsten droht im Zuge der Abzocker-Initiative ein Unmut im Volk und ein allfälliger Image-Schaden für die TKB.
- Einziges Mittel für den Grossrat wäre es, zukünftig den Geschäftsbericht der TKB und die Eigentümer-Strategie abzulehnen sowie den Bankrat nicht wiederzuwählen. Dies wäre gegen aussen das viel schlimmere Zeichen und würde die Unsicherheit bei Anlegern und Ratingagenturen schüren und damit der TKB schaden – viel mehr als ein CEO der etwas weniger verdient.
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