Der Thurgauer Grosse Rat hält an der Tradition der Ratssäle Frauenfeld und Weinfelden als Sitzungsorte fest. Er will den Bürgern Bescheidenheit signalisieren, statt sich selber eine moderne Infrastruktur zuzugestehen.
Ein Argument hatte Ueli Fisch satt. «Glauben Sie wirklich, die Allgemeinheit interessiere es, dass wir an zwei Standorten tagen?», fragte der GLP-Kantonsrat in die Runde. Mehrfach strichen Redner das schweizweite Alleinstellungsmerkmal des Thurgaus hervor, weil hier der Parlamentssitz im Halbjahresrhythmus zwischen den Ratssälen Frauenfeld und Weinfelden pendelt. Fisch beantwortete seine Frage gleich selber: «Die meisten Thurgauerinnen und Thurgauer wissen es gar nicht.»
Der Grosse Rat hatte am Mittwoch eine Motion in eigener Sache zu behandeln. Turi Schallenberg (SP, Bürglen) verlangte zusammen mit Ueli Fisch (GLP, Ottoberg), Hermann Lei (SVP, Frauenfeld) und der mittlerweile zurückgetretenen Gina Rüetschi (GP, Frauenfeld), dass der Regierungsrat die Grundlagen ausarbeitet, um dem Kantonsparlament einen eigenen Saal zu ermöglichen.
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