Märstetten kommt nicht zur Ruhe! Jetzt sucht eine „parteilose Findungskommission“ per Inserat (TZ 27.12.2014) eine(n) Gemeindepräsidentin/-en.

Die wichtigsten Ortsparteien FDP und SVP hatten es verpasst, für den ersten Wahltermin eine Gegenkandidatur zum amtierenden Gemeindeammann Jürg Schumacher aufzubauen, obwohl sehr viele Bürger unzufrieden mit ihm sind. Die FDP habe gar nicht gesucht, meint deren Präsident auf meine Frage anlässlich des runden Tisches der Thurgauer Zeitung (19.11.2014), ja er gab Schumacher sogar explizit noch gute Noten. Damit hat er aber sicher nicht im Namen seiner Partei gesprochen. Sicher ist, dass parteiintern bei FDP und SVP Uneinigkeit über die Fähigkeiten von Schumacher herrscht. Als einziger Parteienvertreter habe ich den Gegenkandidaten Bruno Braun zur Wahl empfohlen.

Die Klatsche für Schumacher folgte, er schaffte das absolute Mehr im ersten Wahlgang nicht. Kontrahent Braun erzielte nur 100 Stimmen weniger, über 30% der Stimmen fielen auf Andere oder wurden leer eingelegt. Schumacher gab im ersten Frust seinen Verzicht auf einen zweiten Wahlgang bekannt, um diesen bereits nach einer Woche zu widerrufen. Er wolle nun mit den Kritikern das Gespräch suchen, meinte er. Eine gute Reaktion finde ich – aber bislang sind der Worte keine Taten gefolgt.

Nun will eine Gruppe „parteiloser“ Märstetter eine Gegenkandidatur aus dem Hut zu zaubern. So parteilos kann diese Gruppe nicht sein, vermute ich. Und Mut hat sie auch nicht, ist sie doch bis dato anonym, wirbt aber mit offiziellem Wappen. Und spät dran ist sie auch: 4 Wochen Zeit für die Bewerbung und maximal 4 Wochen für einen Wahlkampf bleibt allfälligen Bewerbern. Diese Aktion hat also eher den Charakter einer Verzweiflungstat, denn einer wohlüberlegten Kandidatensuche.

Ganz sicher zeigt die Aktion aber eines: Etwas ist faul in Märstetten, Schumacher geniesst auch für den zweiten Wahlgang nicht viel Vertrauen. Es wird eng – er hat nur noch wenig Zeit, sich endlich den Kritiken zu stellen.